Der Datenverkehr umfasst auch den Verkehr, der durch drahtlose Festnetzzugangsdienste (FWA) erzeugt wird.
Die Covid-19-Pandemie hat in den letzten zwei Jahren gezeigt, wie wesentlich robuste Festnetz- und Mobilfunkinfrastrukturen sowie eine gute Abdeckung sind. Obwohl aufgrund der starken Zunahme von Homeoffice und Homeschooling weniger gependelt wurde und sich ein Teil des Internetverkehrs auf die Festnetze verlagerte, nahm der mobile Datenverkehr in der Schweiz in den Jahren 2020 und 2021 weiter zu. Als Beispiel dafür erhöhte sich auf dem Mobilfunknetz von Swisscom das Volumen der übertragenen Daten allein im Jahr 2021 um 13 % und im Laufe der letzten neun Jahre um das 57-Fache. Sunrise UPC verzeichnet gegenwärtig nach eigenen Angaben eine Verdoppelung des Datenverkehrs alle 16 Monate.
In seinem Mobility Report vom November 2021 schätzt Ericsson, dass im Vergleich zum Jahr 2011, als die erste Ausgabe dieses Berichts erschien, die Mobilfunknetze heute 300-mal mehr Daten übertragen. Der Datenverkehr auf den Mobilfunknetzen nahm zwischen 2020 und 2021 weltweit um 42 % zu und lag Ende 2021 bei geschätzten 65 Exabytes pro Monat (65 Milliarden Milliarden Bytes). Schliesst man den Verkehr ein, der vom drahtlosen Festnetzzugang (Fixed Wireless Access, FWA) generiert wird, erreichte im Herbst 2021 das monatliche Datenvolumen 78 Exabytes. Der weltweite mobile Datenverkehr könnte in den nächsten Jahren noch um den Faktor 4,4 zunehmen und 2027 insgesamt 288 Exabytes pro Monat erreichen (370, wenn man den FWA einschliesst).
Der Grund dafür ist einerseits die steigende Zahl der Mobilfunkabonnemente in Verbindung mit Smartphones und andererseits die Zunahme der darin enthaltenen Datenvolumen, die hauptsächlich durch den wachsenden Konsum von Video-Inhalten bedingt ist. Laut Ericsson machte der Video-Anteil 2021 weltweit bereits 69 % des mobilen Datenverkehrs aus und könnte bis 2027 auf fast 79 % anwachsen.
Angetrieben wird dieser Anstieg insbesondere durch die zunehmende Verbreitung eingebetteter Videos in zahlreichen Online-Anwendungen, durch die wachsende Nutzung von Video-Streamingdiensten (VoD) – die sich sowohl in steigenden Abonnentenzahlen als auch in längeren Betrachtungszeiten äussert – sowie durch immer höhere Auflösungen auf den Smartphone-Displays.
Der Löwenanteil des mobilen Datenverkehrs wird noch von den LTE-Netzen absorbiert, die laut Ericsson Ende 2020 rund 80 % der Weltbevölkerung abdeckten und 2027 rund 95 % erreichen sollten. Die Anzahl LTE-Abonnemente nahm im dritten Quartal 2021 weiter auf 4,6 Milliarden zu.
Im Jahr 2018 hat sich LTE als wichtigste Zugangstechnologie etabliert; dies dürfte bis 2027 so bleiben. Nachdem 2021 mit 4,7 Milliarden Abonnementen ein Rekordwert erreicht wurde, ist für 2027 mit einer Abnahme auf 3,3 Milliarden Abonnemente zu rechnen, wenn die Migration von immer mehr LTE-Abonnementen auf 5G abgeschlossen sein wird.
Während die Anbieterinnen weiter auf 5G migrieren, dürfte die Zahl der 5G-Abonnentinnen und -Abonnenten Ende 2021 weltweit 660 Millionen betragen. Nach Angaben von Ericsson sollte es 4,4 Milliarden 5G-Abonnentinnen und -Abonnenten im Jahr 2027 geben, die fast die Hälfte (49 %) aller Mobilfunkabonnemente im Jahr 2027 ausmachen, womit 5G dann zur dominierenden Technologie wird. Die Umstellung auf 5G durch die Kundschaft erfolgt rascher im Vergleich zur Lancierung von 4G im Jahr 2009, und die Zahl von einer Milliarde Nutzerinnen und Nutzern sollte zwei Jahre früher erreicht werden. Die Einführung könnte rascher erfolgen als bei jeder vorhergehenden Generation von Mobilfunktechnologie.
Letzte Änderung 02.06.2022