Glasfaser in der Schweiz

Glasfaseranschlüsse im Verhältnis zu allen Breitband-Abonnementen

OECD Fibre 2020-2022

Im Unterschied zur hochstehenden Versorgung mit Breitbandinternet über hybride Festnetze gehört die Schweiz bei der Erschliessung mit Glasfaser bis in die Haushalte (FTTH) nicht zur Weltspitze. In den letzten Jahren hat sie jedoch etwas aufgeholt: Mittlerweile liegt die Schweiz beim Ausbau und der Nutzung von Glasfaseranschlüssen im europäischen Mittelfeld.

Seit mehreren Jahren werden im Rahmen von Kooperationen zwischen Swisscom und lokalen Energieversorgern (EVU) in zahlreichen Städten und Regionen FTTH-Netze gebaut. An andern Orten wiederum investieren einzelne politische Gemeinden im Alleingang in FTTH. Neben den Kooperationen investiert Swisscom an vielen Orten auch alleine in die Modernisierung des Festnetzes. Auch die CATV-Betreiberinnen investieren laufend in den Glasfaserausbau und in DOCSIS 3.0 (bzw. in DOCSIS 3.1) über Coax-Kabel.

Der Wettbewerb wird auch von Swiss Fibre Net AG (SFN) belebt, ein Netzverbund von zahlreichen Energieversorgern, die lokale Glasfasernetze erbaut haben, bietet Diensteanbieterinnen ohne eigenes Anschlussnetz (z.B. Init7, 1tv, iWay.ch, GGA Maur, Salt, Sunrise, VTX) die Möglichkeit, über eine gemeinsame Plattform schweizweit einheitliche FTTH-Produkte zum Wiederverkauf zu beziehen.

Mit der Firma Swiss4net investiert eine weitere Firma in den Aufbau und Betreib von lokalen Glasfasernetzen. Swiss4net plant, baut und finanziert FTTH-Netze in P2P-Architektur in Gemeinden und Städten, wo sie die nötigen Rohranlagen von der Gemeinde oder dem Energieversorger längerfristig mieten kann. Swiss4net verfügt mittlerweile über mindestens acht lokale Glasfasernetze (z.B. in Morges und Pully, in Chiasso und Ascona oder in Baden und Wettingen). Über die von Swiss4net betriebenen Netze bieten verschiedene Telecom-Anbieterinnen ihre Angebote an.

Die Zahl der genutzten Glasfaserabonnemente (FTTH/B) in der Schweiz nimmt zu, wobei der Breitbandmarkt mit rund 4,2 Millionen Anschlüssen nahezu gesättigt ist. Das Wachstum des Glasfasersegments ist in erster Linie auf den Umstieg von DSL- und CATV-Abonnentinnen und -Abonnenten auf Glasfasertechnologie zurückzuführen. Die geschätzte Anzahl von etwas mehr als einer Million genutzter Glasfaseranschlüsse entsprach Ende 2022 rund 27 % der Breitbandanschlüsse in der Schweiz.

Damit ist die Schweiz im internationalen Vergleich noch immer leicht im Rückstand: In den OECD-Ländern lag die Glasfaserpenetration im gleichen Zeitraum durchschnittlich bei fast 37,7 %. Zwar ist die Schweiz besser positioniert als die meisten ihrer Nachbarländer, wie Italien (18,7 %), Deutschland (9,2 %) oder Österreich (8,3 %); nur Frankreich hat einen relativ hohen Anteil an Glasfaser-Abonnentinnen und Abonnenten (56,7 %) und zählt damit zu den 15 OECD-Ländern, in denen dieser Anteil über 50 % beträgt.

Im internationalen Vergleich liegt aber das Wachstum bei den Glasfaserabonnementen in der Schweiz (+5,9 % zwischen 2021 und 2022) unter dem Durchschnitt der OECD-Länder (+12,4 %), und weit unter demjenigen ihrer Nachbarn. Österreich verzeichnet ein Wachstum um +46,8 %, Deutschland +31,1 %, Italien +30,9 % und Frankreich +25,2 %.

Letzte Änderung 29.11.2023

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